Charles de Foucauld
Wenn unsere Religion wirklich die Wahrheit ist, wenn das
Evangelium wahrhaft das Wort Gottes ist,
dann müssten wir glauben und danach leben, selbst wenn wir es ganz allein täten.
Gott führt uns auch mit Hilfe widriger Winde in den Hafen.
Der beste Weg um geliebt zu werden, ist selbst lieben.
Bedroht sind wir nicht durch unsere Feinde, sondern durch uns
selbst.
Unsere Feinde können uns nur Siege gewinnen lassen.
Das wirklich Böse erleiden wir ausschließlich durch und von uns selbst.
Es gibt nur ein Mittel dagegen: Zurück zum Evangelium.
Alles, was nicht dahin führt, Gott besser zu kennen und Ihm
besser zu dienen, ist verlorene Zeit.
Selbst wenn ihr irgendwo auf dem ersten Platz steht, seid im
Geiste und in der Demut auf dem letzten.
Nehmt ihn ein im Geist des Dienens und sagt euch immer, dass ihr nur dazu da
seid,
den anderen zu dienen und sie zum Heil zu führen.
Wer nur für einen einzigen Menschen keine Liebe hat, kann
Gott nicht gefallen.
Lieben wir alle Menschen, wie Jesus sie geliebt hat, indem wir für sie alles
Gute wollen,
was Er für sie gewollt hat- indem wir ihnen alles Gute tun, was in unserer Macht
steht,
indem wir uns für ihr Heil einsetzen mit der Bereitschaft, für jeden von ihnen
unser Blut hinzugeben.
Jeder, der Gott liebt, liebt auch die Stille zu seinen Füßen.
Der Priester ist eine Monstranz:
Seine Aufgabe ist es, Jesus zu zeigen.
Er selbst muss sich zurücknehmen und
zulassen, dass man nur Jesus sieht.
Was verlangen wir, o mein Gott, mit der Bitte um unser
tägliches Brot?
Wir verlangen für diesen Tag und zugleich für das ganze irdische Leben, das ja
nur einen Tag währt,
das Brot, das alle Wesenhaftigkeit über-steigt, das übernatürliche Brot,
das einzige, das uns nottut und dessen wir unbedingt bedürfen, um unser Ziel zu
erreichen:
dieses einzige notwendige Brot ist die Gnade.
Es gibt aber noch ein anderes, ebenfalls übernatürliches Brot,
dieses so liebenswürdige, unübertreffliche Gut, Gott selbst, ist die Heilige
Eucharistie.
Das beste Gebet ist jenes,
das am meisten Liebe enthält.
Sobald ich glaubte, dass es einen Gott gibt,
habe ich verstanden, dass ich nur für ihn leben kann.
Was will das Herz Jesu?
Ich bin der Sklave dieses göttlichen Herzens.
Das ist eine Sklaverei, die ich nicht abschaffen will, im Gegenteil!
Inständig bitte ich den göttlichen Geliebten,
die Ketten immer fester und fester zu schmieden.
Was das Herz Jesu will, das werde ich tun.
Ihn anschauen und ihn nachahmen.
Eine einzige Seele ist mehr wert als das
ganze Heilige Land und als die Gesamtheit aller Geschöpfe, wenn sie sinnlos
zusammengehäuft sind.
Man muss nicht dahin gehen, wo die Erde am heiligsten ist, sondern wo die Seelen
in größter Bedrängnis sind.
Wüste muss jeder erleben, der Frucht tragen soll.