Ambrosius

 

Alles haben wir in Christus. Jede Seele soll zu ihm hingehen,
ob sie an Fleischessünden todkrank ist, wie mit Nägeln an sündhafte
Begierden festgeheftet, oder ob sie, trotz ihrer Bemühungen in
Gebet und Betrachtung, noch in Unvollkommenheit wankt oder ob
sie in einzelnen Tugenden bereits die Höhe der Vollkommenheit
erstiegen hat: jede Seele ist in der mächtigen Hand des Herrn,
und Christus ist für uns alles.
Willst du, dass deine Wunde heile: er ist der Arzt.
Glühst du vor Fieberhitze: er ist erfrischende Quelle.
Sinkst du zusammen unter der Ungerechtigkeit deiner Werke: er ist die Allmacht.
Fürchtest du den Tod: er ist das Leben.
Verlangst du nach dem Himmel: er ist der Weg.
Willst du die Finsternis fliehen: er ist das Licht.
Suchst du Speise: er ist das Brot des Lebens.

 

Hast du Zeit zu einer Bitte, so hab auch Zeit zum Danken.

 

Ist einer im Reden behutsam, so wird er milde, sanft und bescheiden.
Wenn er nämlich seine Zunge beherrscht und nicht redet,
bevor er seine Worte geprüft, abgewogen und überlegt hat,
ob dies zu sagen, ob es diesem Menschen gegenüber zu sagen sei,
so übt er in der Tat Bescheidenheit, Sanftmut und Geduld.

 

Alles, was wir aus Liebe den verstorbenen Gläubigen schenken,
wandelt sich in Gnaden für uns; und nach unserem Tode
werden wir das Verdienst davon hundertfältig verdoppelt finden.

 

Glanz strahlt von der Krippe auf,
neues Licht entströmt der Nacht.
Nun obsiegt kein Dunkel mehr,
und der Glaube trägt das Licht.

 

Der Weise überlegt erst viel, wenn er reden soll, was er sprechen soll,
zu wem er sprechen soll, an welchem Ort, zu welcher Zeit.
So gibt des denn ein Maßhalten sowohl im Schweigen wie im Reden.

 

Nicht Sieger sein wollen, sondern Arzt!
Wie oft wird ein Herz, das keine Macht der Erde
und kein Scharfsinn zu besiegen mochte,
durch Güte und Wohlwollen gewonnen.

 

Was kann es edleres geben als die Mutter Gottes, was herrlicheres als sie, die vom Abglanz des Vaters auserwählt wurde.

 

Maria ist heilig, selig ist sie. Aber glücklicher noch als Maria ist die Kirche.
Wieso dies? Weil Maria ein Teil der Kirche ist, ein heiliges Glied, ein hervorragendes Glied.
Auch ihr seid Glieder Christi, auch ihr seid Leib Christi.

 

Der Blick auf Gott ist der stärkste Beweggrund, hilfreich zu sein gegen den Nächsten.

 

Die Kirche ist die Mutter der Lebendigen.



 


 

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